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bsw-Vertreter reisten mit einer Delegation der Sächsischen Staatskanzlei nach Uganda

Im Juli besuchte eine Delgation der Sächsischen Staatskanzlei das afrikanische Land Uganda. Mit dabei waren zwei bsw-Vertreter. Manja Hübner, kommissarische Leiterin der Management Akademie Sachsen (mas) international schildert im Folgenden ihre Eindrücke.

Gemeinsam mit Mitgliedern des sächsischen Landtags sowie Vertreterinnen und Vertretern der sächsischen Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Zivilgesellschaft reisten Patrick Millies, Stellvertretender Geschäftsführer, und Manja Hübner, Leiterin der mas international, vom 8. bis 16. Juli 2023 nach Uganda. Ziel der Reise war die Vertiefung der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Uganda sowie die Identifizierung möglicher Schulpartnerschaften. Außerdem sollten vor Ort Möglichkeiten zur Errichtung von Kooperationen im Bereich der beruflichen Bildung erörtert werden.

"Unsere erste Station war die Stadt Hoima im Westen Ugandas. Dort besuchten wir u. a. das St. Simon Peter’s Vocational Training Center, wo vor allem technische Berufe wie Metallverarbeitung, Kfz-Mechanik oder Elektrik gelehrt werden, und das landwirtschaftliche Unternehmen Bwendero Dairy Farm (BDF).  In den Gesprächen wurde die Diskrepanz zwischen den Ausbildungsinhalten und den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitsmarktes mehr als deutlich. Dies liegt nicht zuletzt an veralteten Lehrplänen, mangelnder Praxis und den generell begrenzten Ressourcen der Schulen. Das bsw möchte hier im Rahmen einer Berufspartnerschaft unterstützen, um die Ausbildungsinhalte an die Bedarfe der Wirtschaft anzupassen. Bereits im Herbst 2023 soll eine erste Maßnahme stattfinden.

Die restliche Woche verbrachten wir in der Hauptstadt Kampala, wo weitere interessante Gespräche in Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Start-Ups stattfanden. Besonders beeindruckt waren wir vom Besuch bei UNIDO, der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung, die ein Schulungszentrum für die Ausbildung von Baumaschinenführern nördlich von Kampala errichtet. Dort werden Ausbilder geschult und bei der Durchführung operativer Schulungen für Baumaschinenführer unterstützt. Auch wenn das bsw nicht über den Einfluss und den finanziellen Rahmen verfügt wie die Vereinten Nationen, muss uns dieses Vorhaben Vorbild für eine nachhaltig wirkende Projektarbeit sein.

Die Erlebnisse in Uganda lassen sich nur schwer in einem Satz zusammenfassen. Einerseits sprühen die, vor allem jungen Menschen, vor Ideen und träumen von einer besseren Zukunft. Anderseits gibt es überall im Land eine für uns unbegreifliche Armut. Längst hat nicht jedes Kind Zugang zur Bildung, nicht jede (Berufs-) Schule die benötigten Voraussetzungen.

Mit unserem Projektansatz möchten wir die positiven Aspekte des Landes nutzen und unseren Beitrag für eine nachhaltige und inklusive wirtschaftliche Entwicklung leisten.

Warum eigentlich Uganda? Hintergrund der Delegationsreise ist ein Beschluss der sächsischen Staatsregierung. Die Regierungsparteien hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, eine Entwicklungspartnerschaft mit einer konkreten Region aufzubauen. Eine Studie der UNU-FLORES von 2020 hatte ergeben, dass die zivilgesellschaftlichen Verbindungen von Sachsen nach Uganda besonders intensiv sind. Eine Delegationsreise im Juni 2022 bestätigte die positive Einschätzung der UNU-FLORES Studie. Im Januar 2023 beschloss die sächsische Staatsregierung, die Zusammenarbeit mit dem Land Uganda zu vertiefen."